6.11.1918
Versammlung mit Wahl des 21er Rates
Der Soldatenrat und die Wahl des 21er-Rates
Am 6. November werden nach den Demonstrationszügen in den Kasernen und auf den Schiffen Vertrauensleute gewählt. Am Abend treten diese weit über 200 Personen im Parkhaus als Soldatenrat zusammen. Aus ihm geht als Exekutivorgan der 21er-Rat hervor, der nach der geplanten Mitgliederzahl benannt wird. Diesem schließen sich noch zwei Arbeitervertreter an. Zwischenzeitlich umfasst er bis zu 40 Personen.
An der Spitze des 21er-Rates steht die Fünferkommission unter Führung des Oberheizers Bernhard Kuhnt (1876–1946). Kuhnt verfügt über Erfahrung in der politischen Arbeit und war vor dem Krieg SPD-Parteisekretär in Chemnitz. Der 21er-Rat übernimmt die Kontrolle über alle wichtigen Lebensbereiche und entmachtet damit die Regierungs- und Marinebehörden. Zeitweilig beansprucht er Verwaltungsbefugnisse für ganz Oldenburg-Ostfriesland. Faktisch aber bleibt seine Macht bis zu seiner Auflösung im Februar 1919 auf Wilhelmshaven beschränkt.
Das Parkhaus am Kurparkmittelweg
Im Jahr 1908 errichtet der Gastwirt Karl Stöltje das Parkhaus am Kurparkmittelweg. Bereits zuvor existierte an dieser Stelle eine als Veranstaltungsraum genutzte Scheune. Die neue Gaststätte verfügt über mehrere kleine und große Säle sowie einen Kaffeegarten. Den Eingang des Hauses zieren vier massive Steinsäulen. Durch Theateraufführungen, Konzerte und Tanzveranstaltungen ist das Parkhaus bald einer der gesellschaftlichen Mittelpunkte der Stadt. Nach schweren Bombenschäden während des Zweiten Weltkrieges wird das Parkhaus 1942 abgerissen. Nach Kriegsende wird die Fläche für Baracken des Arbeitsamtes genutzt. Die heutige Rollschuhbahn wird 1966 geschaffen.