Ein Fest des absurden Humors und der gekonnten Dialogführung
Wenn es das war, was Sie wollten, dass ich hier bleibe, dass ich möglichst lange hier bleibe, ist es denn dann nicht ziemlich unlogisch, dass Sie mich hinauswerfen?
Seit Wochen meldet sich Elisabeth Reimers beim Notruf der Polizei und beschwert sich über Lärm. Lärm aus ihrer eigenen Wohnung – den es gar nicht gibt. Praktisch, dass Polizist Reinhard Peters ihr Nachbar ist und immer wieder tapfer bei ihr klingelt, um bei der einsamen Rentnerin nach dem Rechten zu sehen. Jegliche Hinweise darauf, dass ihre Anrufe eine Straftat seien und dazu führen könnten, dass „echte“ Notrufe nicht durchkämen, verpuffen bei Frau Reimers. Sie streitet alles ab. Denn es könnte ja auch genauso gut sein, dass Peters sich die Notruf-Geschichte nur ausdenkt, um bei Frau Reimers klingeln zu können, um seiner eigenen Einsamkeit zu entkommen … Vereinsamung im Alter, zunehmende Anonymität in der Großstadt, Querelen mit Nachbar*innen: All das beleuchtet David Gieselmann (*1972) in FALSCHER HASE, einem Fest des absurden Humors und der gekonnten Dialogführung. //